Stahlpreis Rekord 2022

Stahlpreis Rekord 2022

Stahl verteuert sich um 300%

Hohe Nachfrage und steigende Rohstoffpreise haben die Hausbootpreise explosionsartig entwickeln lassen. Unsere Hausboote fertigen wir aus 3 bzw. 4 mm starken Schiffsstahl daher sind wir zu 100% von diesem Rohstoff abhängig. Infolge der Pandemie ging in der zweiten Jahreshälfte 2020 der weltweite Stahlverbrauch stark zurück. Unternehmen konnten oder durften nicht mehr produzieren. Durch die Auswirkung der weltweiten Pandemie sank der Wert für warmgewalzte Coils im Juli 2020 auf 396 €/Tonne.

Stahlpreisentwicklung:

Stahlpreis 2018 - 570 €/t

Stahlpreis 2019 - 471 €/t

Tiefstand 06/2020 - 396 €/t

Höchststand 07/2021 - 1.190 €/t

Stahlpreis 01/2022 - 965 €/t

Stahlpreis nach Kriegsanfang 24.02.2022 - 1.200 €/t

Stahlpreis nach Kriegsanfang 16.03.2022 - 1.400 €/t

Obwohl in der zweiten Jahreshälfte 2020 die Nachfrage nach Stahl allmählich stieg, zögerten die Stahlwerke ihre Kapazitäten schnell wieder aufzubauen, weil sie ein mögliches Überangebot befürchteten. Ende 2020 wurde nicht nur in Europa die Materialknappheit immer deutlicher und die Erhöhung des Stahlpreises beschleunigte sich stark.

Nach dem dramatischen Einbruch infolge der Pandemie erlebt die globale Stahlindustrie eine Sonderkonjunktur, die bis heute anhält. Der Preis für den in vielen Branchen benötigten Werkstoff ist seit Ende des vergangenen Jahres von gut 400 Euro auf mehr als 1.190 Euro je Tonne warmgewalzten Stahls geklettert. Viele Schiffsbauunternehmen klagen über ausbleibende Lieferungen.

Die derzeitig anhaltende Situation erlaubt es den Stahlherstellern, ihre Verkaufspreise auf einem sehr hohen Niveau zu halten. Auf der der anderen Seite sehen sich Stahlhersteller mit denen in den letzten Wochen und Monaten recht drastisch gestiegen Strom- und Gaspreisen konfrontiert. Das begrenzt ihre ohnehin schon sehr eingeschränkte Bereitschaft die Verkaufspreise für Stahl zu senken.

Wir sind froh, dass wir seit Jahren sehr gut mit unseren Stahllieferanten zusammenarbeiten. Diese feste Kooperation hat es uns auch 2021 ermöglicht, Kundenaufträge termingerecht abzuarbeiten. Leider mussten wir im Laufe des Jahres unsere Preise an die steigenden Rohstoffpreise anpassen. Wir danken unseren Kunden für das Vertrauen in unser Unternehmen und werden weiter daran arbeiten, die Produktion unsere Hausboote in einem gesunden Preis-Leistungsverhältnis auszuführen.

Nachtrag 07.03.2022

Die Stahlimporte aus der Ukraine und Russland sind zum Erliegen gekommen. Überdies dürften einige Stahlhersteller im Mittel- und Osteuropa weniger Stahl produzieren, falls sie nicht länger mit Kohle und Eisenerz aus der Ukraine und Russland beliefert werden.

Nach Kriegsausbruch war ArcelorMittal der erste europäische Flachstahlhersteller, der mit neuen, höheren Angebotspreisen auf den Markt zurückkehrte. Der am Terminmarkt gehandelte Warmband-Kontrakt schießt auf 1.200 Euro je Tonne hoch. Am 23. Februar 2022, ein Tag vor Kriegsausbruch, lag der Preis noch bei 965 Euro.  Zusätzlich wird der rasante Anstieg der Öl- und Gaspreise die Stahlherstellung weiter verteuern.

Auf der anderen Seite dürfte durch das aufstrebende Baugewerbe, die Automobilhersteller, die ihre Produktion wieder hochfahren hat und das 100-Milliarden-Euro-Sofortprogramm zur Modernisierung der Bundeswehr die Stahlnachfrage weiter erhöhen.

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